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Interviewpartner für Theaterrecherche gesucht
Ein Stück zu dem Thema Belastungen des Auslandseinsatzes für Angehörige
Die Schauspieldramaturgin Annika Hartmann entwickelt für das Theater
Kiel ein Theaterstück, das sich mit der Situation von
Familienangehörigen von Soldaten und Soldatinnen im Auslandseinsatz
beschäftigt. Dazu sucht sie Angehörige von Soldaten als
Interviewpartner, um der Frage nachzugehen, wie man als Partner, Eltern
und Freunde mit der Belastung umgeht, die durch einen Auslandseinsatz
entstehen kann und welche Herausforderungen zu bewältigen sind:
"…
Unsere Beobachtung nach ersten Gesprächen mit dem
Familienbetreuungszentrum Kiel, Mitarbeitern des
Bundeswehrsozialdienstes und der Evangelischen Militärseelsorge ist es,
dass dieses Thema in unserer Gesellschaft immer noch tabuisiert
ist und es wenig Verständnis in der Öffentlichkeit für die Problematik
gibt.
In diesem Zusammenhang suchen wir nach Personen, die
aus ihren Erfahrungen erzählen können und möchten. Also sowohl
Angehörige selbst als auch Betreuer und Berater.
Ich
würde mich freuen, wenn Sie unser Anliegen weiterleiten könnten und
unsere Suche nach Gesprächspartner unterstützen würden.
Wir sind per mail unter tobias.graf@theater-kiel.de oder
info@lunatiks.de zu erreichen.
Mit freundlichen Grüßen
Annika
Hartmann
Schauspieldramaturgin
Theater Kiel
Knooper
Weg 182, 24105 Kiel
0431-901-3901 (AB)
Internet:
http://www.theater-kiel.de
Die Premiere des Stücks wird am 03. Oktober 2010 in Kiel sein.
Zum Stück:
Der Krieg ist vorbei. Die Schlacht ist geschlagen, die Mission
erfüllt, der Sold ausgezahlt. Die Kämpfer sammeln sich am Hafen, sie
besteigen die ankernden Schiffe. Sie kehren in die Heimat zurück, zu
Frau und Kindern. Doch in den Köpfen der Soldaten und in ihren Familien
ist der Krieg noch lange nicht beendet.
In seinem Stück Die
Troerinnen stellt Euripides (415 v. Chr.) die Frage, welche Auswirkungen
die Erfahrung des Krieges auf die Beteiligten haben. Er richtet nicht
den Blick auf die Helden, auf Achill und Odysseus, sondern schildert,
wie die Frauen und Angehörigen versuchen, mit dem Krieg fertig zu
werden.
Spätestens seit dem Selbstmordanschlag auf einen Bus mit deutschen
Soldaten in Afghanistan 2003 müssen auch Familien deutscher Soldaten
wieder mit der Angst leben, dass ihre Angehörigen traumatisiert oder im
Zinksarg zurückkehren. Nach der Rückkehr ist vieles nicht mehr wie
zuvor. Der Krieg ist in den Familien angekommen, unsichtbar hinter
Reihenhausfassaden und gepflegten Vorgärten. Ein ferner Krieg, der doch
so nahe rückt.
Ausgehend vom antiken Theaterstück Die Troerinnen
recherchiert das Projekt, welche Veränderungen und Verletzungen die
Erfahrungen des Krieges bei deutschen Soldaten und ihren Angehörigen
hinterlassen.
Quelle: lunatiks produktion